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AutorenbildMaren

Warum drehen Kinder ordentlich auf obwohl sie todmüde sind?

Kinder scheinen manchmal unendlich viel Energie zu haben. Obwohl sie einen langen Tag hinter sich haben und eigentlich hundemüde sein müssten, beginnen meine Kinder manchmal nach dem Abendessen plötzlich zu flitzen und zu toben und sind kaum mehr zu bändigen. Nicht selten schauen mein Mann und ich uns an und fragen uns, woher sie diese Energie nehmen? Schließlich sind sie den ganzen Nachmittag draußen geklettert und getobt. Wir würden am liebsten auf der Stelle einschlafen oder uns auf das Sofa verkrümeln. Doch unsere Sprößlinge scheinen dieses Tief anders zu bewältigen.



Vor ein paar Tagen fiel mir ein Kapitel im Buch: "Spielen macht schlau" von André F. Zimpel auf, indem der Autor genau dieses Phänomen beschreibt. Es scheint also nicht nur meine Kinder zu betreffen sondern kann bei den meisten Kindern beobachtet werden, wenn zum Beispiel die Schlafenszeiten näherrücken oder Kinder über einen längeren Zeitraum vielen Eindrücken ausgesetzt waren.

Auch bei eher brisanten Terminen, wie dem Kinderarzt, Besuche in öffentlichen Einrichtungen geraten Kinder beim Anblick von langen Gängen und Treppen in die Versuchung ihrem Bewegungsdrang freien Lauf zu lassen. Nicht selten ist es eine unheimliche Anstrengung sie zu beruhigen und nicht den Eindruck von völlig unerzogenen Kindern zu vermitteln. Dabei ist es in den meisten Fällen gar kein provozierendes Verhalten der Kinder. Wo wir als Eltern manchmal verzweifeln, weil uns das Toben und die Lautstärke belasten, tun die Kinder etwas ganz nützliches für ihren Körper.



Professor Dr. André F. Zimpel erklärt dieses Phänomen ganz einfach. Um den eingeatmeten Sauerstoff in elektrische Energie umzuwandeln, benötigen wir die Mitrochondrien. Mit Hilfe dieser kleinen Organismen werden die Nervenzellen mit elektrischer Energie versorgt. "Bildlich gesprochen laden diese kleinen Organismen Moleküle wie Batterien auf. Diese "aufgeladenen Batterien" behandelt die Nervenzelle als Vorrat. Genügend Vorat beruhigt die Nervenzelle." (vgl. Prof. Dr. André F. Zimpel, Spielen macht schlau, S.67.)

Ist der Vorrat aufgebraucht, müssen die Mitrochondrien wieder aktiviert werden. Das bedeutet, dass Kinder durch Toben und Bewegung ihr Akkus wieder aufladen.

Ist es nicht immer wieder faszinierend, wie gut Kinder auf die Signale ihres Körpers reagieren?



Und mal ehrlich, wie oft am Tag begegnet uns Erwachsenen ein Tief, bei dem es uns schwerfällt in unsere Arbeit zurückzukehren?

Auch uns hilft eine kleine Bewegungseinheit, wenn wir müde werden oder uns eine stupide Arbeit nicht mehr gut gelingt. Kinder handeln intuiitiv und frischen ihre Zellen mit neuer Energie auf, indem sie wild und ausgelassen flitzen, hopsen oder toben. Daher wirkt zwar das ein oder andere wilde Gehopse vor Besuch von Fremden oft peinlich, hat jedoch einen tieferen Sinn.

Alleine das Wissen darüber lässt uns Erwachsene vielleicht das ein oder andere Mal Verständnis aufbringen oder eine Möglichkeit zur freien Bewegung schaffen, damit die erschöpften Akkus wieder aufgeladen werden können.



Das heißt natürlich nicht, dass wir ab sofort unsere Kinder vor dem Schlafengehen voll aufdrehen lassen sollen. Im Gegenteil. Nach und nach eine beruhigende Atmosphäre zu schaffen, hilft Kindern in einen ruhigen Schlaf zu finden. Aber alleine das Wissen über dieses Phänomen hiflt uns auch in unangenehmen und angespannten Situationen liebevoll und verständnisvoll zu reagieren und auch unsere Akkus bei dem ein oder anderen kleinen Gang an der frischen Luft wieder aufzuladen.




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