Vielleicht kennt ihr diese Momente. Ihr habt jede Menge Dinge zutun und würdet gerne einmal die Wohnung so richtig sauber bekommen. Dazwischen wuseln eure Kinder, geraten in Streitereien und machen alles- nur nicht entspannt spielen. Und was macht ihr? Ihr schlichtet, holt die Kleinen von Schreibtischen, Fensterbrettern und ähnlichem herunter und so langsam wird eure Geduld immer weniger, denn ihr schafft selbst gar nichts. Doch was passiert, wenn ihr einfach den Putzlappen in die Hand nehmt, kleine Kinderlappen daneben legt und gemütlich anfangt, das sauber zu machen, was ihr schon putzen wolltet? Es dauert nur ein paar Minuten und alle befinden sich in dem Raum wo ihr auch seid. Die Kinderlappen sind heiß begehrt und plötzlich sind alle zufrieden ins Spiel vertieft. Der eine nimmt einen Kinderbesen und versucht durch die Küche zu fegen und das andere Kind putzt jede erdenkliche Fläche blitzesauber. Von der schlechten Stimmung ist nichts mehr zu spüren. Warum ist das so?
Das wichtigste Spiel: unsere Tätigkeiten nachahmen
Mit etwa einem Jahr beginnen die Kinder zu laufen und die Freude daran ist riesig. Nun können sie nicht nur alles erforschen, was vorher nicht in ihrem Blickfeld war sondern euch auch selbstständig überall hin folgen. Das Spiel im Alter von 1 bis 2 Jahren besteht vor allem in der Nachahmung von den Tätigkeiten die wir tun. Das machen sie zum einen weil sie uns lieben. Zum anderen ist dies ihre Möglichkeit die Welt um sie herum einzuordnen. Wenn wir Dinge in Schubladen tun oder diese ausräumen, dann tun das unsere Kleinen auch mit Hingabe. Sie reichen dem Schwesterchen Anziehsachen, holen sich Töpfe aus dem Schrank und rühren fleißig mit dem Löffel herum usw. Dazu suchen sie unbewusst unsere Nähe. Wenn wir uns also wünschen, dass unsere Kinder vergnügt in einem anderen Raum mit ihrem Spielzeug spielen, dann ist Ärger vorprogrammiert, weil es einfach nicht ihrem natürlichen Spieltrieb in diesem Alter entspricht. Vielmehr unterstützen wir sie in ihrem Spiel, wenn wir beim Putzen eine kleine Schüssel mit Wasser und dazu einen Lappen bereit stellen, vielleicht einen kleinen Kinderbesen in der Küche aufbewahren oder beim Kuchen backen einen kleines Stück Teig unserem Kind zum „backen“ geben. Es reichen ganz einfache Utensilien, die eh im Haushalt vorhanden sind und ein intensives Spiel kann beginnen.
Ein Gefühl für unterschiedliches Gewicht bekommen
Manchmal kann man auch die Kleinen geschäftig durch die Gegend laufen sehen, wie sie dabei einen Gegenstand hinter sich her ziehen. So können sie beispielsweise über Wochen hinweg immer das gleiche Windelpaket schnappen und es durch die Wohnung tragen. Mal wird es hinter sich her gezogen, mal auf der Schulter getragen. Eine andere Woche wird das Gleiche mit einem großen Kuscheltier, einer Tasche oder einem Rucksack gemacht. Für sie ist es die Freude an der Bewegung, dem Gefühl von unterschiledichem Gewicht. Und gleichzeitig spüren sie dabei, dass unterschiedliches Material auch unterschiedlich schwer sein kann. Gerade deswegen, ist es wichtig, dass auch ihr Spielzeug ein reales Gewicht hat, dass beispielweise die Puppe weich und schwer ist (so wie sich auch ein Baby anfühlt) oder Holzklötze ihr eigenes Gewicht haben (ein großer Baustein ist schwerer als ein kleiner) usw.
Das Malen beginnt
Mit etwa einem Jahr entdecken die Kinder auch allmählich, dass man auf Papier mit Stiften wunderbar bunte Linien malen kann. Die Muster die dabei entstehen, erinnern manchmal an die Bewegungen des Kindes im Raum. Besonders Wachsmalblöcke eigenen sich dafür gut. Sie liegen gut in der Hand, sind nicht gefährlich, wenn sie doch einmal gekostet werden und sind vor allem sehr stabil.
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