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Zeit den Schnuller abzugewöhnen

Warum sollte man den Schnuller abgewöhnen?

Vielleicht hat euer Kind mit 2 oder 3 Jahren seinen Schnuller noch für sein Leben gern und denkt auch nicht daran ihn herzugeben. Dann ist es spätestens jetzt Zeit, ihn abzugewöhnen. Die Zähne sind meist alle da und die Zunge hat alle Möglichkeiten fleißig zu trainieren, um alle Laute unserer Sprache bilden zu können. Da stört ein Schnuller im Mund, weil er die Zunge außer Gefecht setzt und ein deutliches Sprechen unmöglich macht. Nun benutzen ihn viele Kinder nur noch während des Schlafens. Doch auch das umfasst knapp 12 Stunden in denen der Nuckel, mit kleinen Pausen, im Mund ist. Dies kann langfristig dazu führen, dass die Zähne eine Fehlstellung einnehmen. Durch das permanente Saugen, kann es die unteren Schneidezähne nach innen ziehen und die oberen Schneidezähne werden nach außen gedrückt. Es entsteht dadurch ein Überbiss bzw. ein offener Biss- also eine Lücke zwischen den unteren und oberen Schneidezähnen. Er bietet der Zunge plötzlich Platz zwischen die Zähne zu rutschen und da gehört sie nicht hin, denn ihre Position ist hinter den Zähnen. Dort aber werden viele Laute gebildet, wie zum Beispiel das "s", das "sch", das "t", das "d" usw. Wenn die Zunge diese Laute also nicht hinten an den Zähnen bilden kann sondern zwischen den Schneidezähnen kann es beispielsweise zum sogenannten Sigmatismus kommen- meist auch unter Lispeln bekannt. Das Gute ist, wenn eine derartige Lücke nur leicht ausgeprägt ist, dann kann sie sich in ca. 6 Monaten nach Schnullerabgewöhnung wieder zurückbilden und die Zunge findet auch ihre richtige Position.


Verwandten und Bekannten Gehör schenken

Das Theme Schnullerabgewöhnung ist in unserer Zeit sehr bekannt und die meisten werden vielleicht sagen: "Das weiß ich doch." Nur manchmal gilt auch für uns Eltern das Sprichwort "Liebe macht blind" und uns selbst fällt vielleicht gar keine Veränderung am Gebiss unseres Kindes auf. In dieser Hinsicht ist es durchaus sinnvoll den Kommentaren von Freunden oder Verwandten Gehör zu schenken, denn sie sehen so etwas manchmal durch den Abstand schneller.



Warum die Vorbereitung so wichtig ist

Das Alter ab dem dritten Lebensjahr eignet sich für die Abgewöhnung sehr gut, weil die Kleinen verstehen was wir vorhaben und man sie gut darauf vorbereiten kann. Das Wesentliche dafür ist die Vorbereitung. Der Schnuller hat eine große Bedeutung für unser Kind bisher gehabt. Er spendet Trost, gibt vielleicht zusammen mit einem Kuscheltier Geborgenheit und er beruhigt. Wenn wir ihn also von heute auf morgen wegnehmen würden, so wäre das vergleichbar mit unserer warmen weichen Zudecke die uns umhüllt und die uns plötzlich weggerissen würde. Witzig fänden wir das ganz und gar nicht. Aus diesem Grund sollte der Schnuller behutsam und mit viel Zeit abgewöhnt werden. Das bedeutet, dass wir immer wieder mit unserem Kind darüber sprechen, dass es nun schon so groß ist und bald sogar ohne Schnuller schlafen kann. Es ist gut, wenn unser Kind das Gefühl hat, dass es ein besonderer und schöner Schritt ist, für den es jetzt schon groß ist.

Ihr solltet für euch und euer Kind einen Zeitpunkt festlegen, wann der Schnuller ganz und gar abgelegt wird. Das ist für euch gut, dass ihr an eurem Ziel festhaltet und es bietet dem Kind eine Orientierung. Es muss also nicht darum fürchten, dass er plötzlich verschwindet. Alle Schritte solltet ihr deshalb mit eurem Kind gemeinsam tun.



Möglichkeiten für eine gute Abgewöhnung

Für eine liebevolle Abgewöhnung gibt es viele gute Ideen. So kann der Schnulli an ein frisch geborenes Baby weiter verschenkt werden. Darauf kann man das Kind lange vorbereiten, noch bevor das Baby auf der Welt ist. Dabei spürt euer Kind, dass es selsbt schon größer ist und ist stolz darauf. Mit dem ersten Kennenlernbesuch kann der Schnulli schön verpackt werden und an das Baby verschenkt werden. Diese Variante ist aber keine gute Idee, wenn das eigene Geschwisterchen geboren wird. Dieses Ereignis kann die Welt der Größeren schon so aus den Angeln heben, dass die Schnullerabgabe an das Kleine einfach zu viel für euer Kind wäre.

Eine andere Möglichkeit ist der Schnullerbaum, den es in vielen Städten gibt. Auch hier gelingt die Vorbereitung sehr gut, denn ihr könnt mit eurem Kind immer wieder den Baum aufsuchen und ihn und seine Schnuller gemeinsam anschauen. Bis dann der eigene Schnulli seinen Platz daran findet, könnt ihr überlegen wie er angehangen werden soll (ein schönes Band, den Namen auf den Schnuller schreiben...) Wir haben für unsere Tochte die Variante der Schnullifee gewählt. Dazu haben wir über 6 Wochen alle alten Schnuller gesammelt. Zusammen mit unserer Tochter haben wir eine Dose für die Schnullerfee bemalt und alle darin aufbewahrt. Als dann der Zeitpunkt soweit war, haben wir die Dose zum Mittagsschlaf vor die Tür gestellt. Bewusst haben wir dafür die Mittagspause gewählt, weil sich unsere Tochter dadurch noch einmal über den restlichen Tag hinweg auf das Ereignis vorbereiten konnte. In der Nacht hat sich die Fee die Dose geholt. Zum Dank durfte sich unsere Tochter von der Schnullifee etwas wünschen und das stand am nächsten Morgen vor der Tür. Unsere Tochter liebte ihren Schnuller wirklich über alles, doch durch die lange Vorbereitung war es für sie gar kein Thema, dass dieser nun weg war. Natürlich schlafen die Kinder in den ersten Nächten nicht so schnell ein wie sonst. Sie müssen sich nun erst einmal auf andere Weise entspannen. Jedoch nach ca. 1 bis 2 Wochen pendelt sich der Schlafrhythmus wieder ein.





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