Im letzten Beitrag habe ich euch über die ersten Schreibanfänge unserer Kinder berichtet. Die Kinder lernen die Buchstaben kennen, wenden sie beim Schreiben an und nicht selten erkennen sie vor dem ersten Schultag bereits das Prinzip des Lesens.
Lesen können ist eine Schlüsselqualifikation. Sobald wir das Geheimnis der Schriftzeichen und ihrer Zusammensetzung entschlüsselt haben, öffnet sich ein Tor in eine neue Welt mit unendlich vielen Möglichkeiten.
In praktisch jedem Lebensbereich ist das gute Lesenkönnen von Vorteil, wenn nicht sogar Voraussetzung. Inzwischen gibt es eine Vielzahl an Studien, die belegen, dass Vielleser in der Regel erfolgreicher und sogar gesünder sind als andere Menschen.
Wie kann das sein?
Tatsächlich sind in diesen wissenschaftlichen Überprüfungen Bücher und keine kurzen Beiträge oder Artikel gemeint. Und das aus gutem Grund. In ein Buch können wir uns über einen längeren Zeitraum vertiefen. Wir blenden viele Reize um uns herum aus. Das führt zu Entspannung und einem ruhigeren Blutdruck. Inzwischen spricht man sogar davon, dass Vielleser mindestens 2 Jahre länger leben als andere.
Wer viel liest, findet immer neue Informationen, hat ein großes Allgemeinwissen und kann somit leichter Entscheidungen treffen. Auch für Kinder treffen diese Faktoren zu. Wir wissen alle, dass unsere Welt unheimlich schnell geworden ist. Sich da immer mal wieder in die Welt der Geschichten zurückzuziehen, kann die Schnelligkeit des Lebens für ein paar Stunden verlangsamen. So kann man durchatmen, neue Kraft, Gedanken und Impulse tanken.
Lesen bietet uns immer neue Perspektiven und zeigt uns die große Bandbreite der Möglichkeiten im Leben. Wir verändern unseren Wirkungsradius und lernen neue Welten kennen.
Schon im Kleinkindalter können wir Eltern etwas dazu beitragen, dass unsere Kinder später zu Viellesern werden. Zu ersteinmal sollten wir selbst ein Vorbild sein und Büchern nicht mit Argwohn betrachten. Viel wichtiger ist aber, dass wir mit unseren Kindern viel Lesen. Durch das Vorlesen erweitern unsere Kinder ihren Wortschatz, werden wortgewandt und lassen ihrer Fantasie freien Lauf.
Die gemeinsame Zeit schafft Nähe, Geborgenheit und Zusammengehörigkeit.
Kinder können beim Lesen stoppen, wenn es zu spannend wird oder nachfragen, wenn etwas unklar ist. Geschichten können ganz in ihrem Tempo wirken.
Gerade in unserer Informationsgesellschaft ist nichts so wichtig, wie ein guter Leser zu werden. Ihr solltet also so früh wie möglich mit schönen Büchern starten und jeden Tag eine Zeit festlegen, in der vorgelesen wird. Schnell wird das zum Ritual und Kinder werden diese Zeiten selbst einfordern. Daraus entsteht eine Vorbildwirkung.
Kinder lernen, wie schön es ist in Geschichten zu versinken und werden später eher zu Viellesern als Kinder mit wenig Angebot. Damit eröfnnen wir unserem Nachwuchs neue Welten.
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