Vielen Kindern fällt es schwer in ein vertieftes Spiel zu finden. Sie beginnen hier etwas und springen schon zum nächsten Spielzeug. Nichts ist von Dauer und am Ende liegt alles ausgeräumt umher. Unser Leben ist schnell geworden. Längst haben wir Erwachsene uns an diese Schnelllebigkeit gewöhnt und nur selten bemerken wir, wie viel Kindern dadurch schon abverlangt wird. Dabei sind sie gerade in dem Kleinkindalter noch sehr durchlässig und schirmen weniger Informationen ab, als wir es tun.
Das vertiefte Spielen brauchen Kinder, um die Fülle an Informtionen zu verarbeiten, die täglich auf sie einströmen. Durch die Verarbeitung des Erlebten im Spiel, kann sich das Kind gesund entwickeln. Nichts also ist präventiv besser geeignet, um Disharmonien und Krankheiten vorzubeugen.
Was kann man tun, damit Ruhe ins Spiel kommt?
Zu allererst sollte man auf seine innere Haltung hören. Fühlst du dich als Mama oder Papa gerade gestresst und ruhelos, wirst du diese Gefühle auf dein Kind projezieren. Je mehr wir selbst zur Ruhe finden, desto einfacher wird es für unseren Nachwuchs.
Wichtigste Regel für ein eigenständiges Spiel ist dabei:
WENIGER IST MEHR!
Je weniger Spielzeug vorhanden ist, desto schneller findet ein Spiel statt.
Je unperfekter ein Spielzeug ist, desto eher regt es die Fantasie an und damit auch das innige Spiel.
Beobachte dein Kind und finde heraus, was es gerne tut. So gelingt es leichter interessenbezogene Gegenstände oder Spielsachen zur Verfügung zu stellen.
Was, wenn mein Kind so gar nicht alleine spielt und immer meine Anregung braucht?
Manchmal braucht es eine gemeinsame Tätigkeit am Anfang: backen, putzen, malen, o.ä. und die Kinder finden ins Spiel.
Nimm dein Kind bewusst war. Wenn es quengelig ist und so gar nicht für sich spielen will, lohnt es sich gemeinsam an eine Aufgabe zu gehen. Das können tägliche Arbeiten im Haushalt sein, wo sich das Kind nützlich machen kann. Fenster putzen oder Staub wischen. Überall kann ein Kindereimer stehen. Kinder lieben es Menschen bei echten Arbeiten zu zusehen und zu helfen. Meist finden sie so von ganz alleine in ein Spiel.
Hier sind 7 Tipps, wie du eine Umgebung schaffen kannst, die spielanregend wirkt:
Lass ihnen Zeit:
Kinder finden in der Regel erst nach etwa 30 Minuten in ein vertieftes Spiel. Das kannst du gut auf einer Wiese beobachten. Am Anfang wirken sie ruhelos und unausgeglichen. Sie springen von einem zum nächsten Punkt. Manchmal quengeln sie und wollen nach Hause oder etwas essen.
An diesem Punkt ist es gut, kurz etwas zu essen oder mit einer gemeinsamen Aktion zu beginnen. Das kann ein Fangspiel sein, Blumen pflücken oder mit einem Stöchcken in der Erde buddeln. Je ruhiger die Tätigkeit ist, desto ruhiger werden auch die Gemüter und lassen Raum für eigene Ideen.
Nach einer Weile kehrt eine innere Ruhe ein und wir Erwachsene sollte nur noch in Sichtweite sein und müssen keine Akteure mehr darstellen. Daher plane Zeit ein.
Snackpausen reduzieren:
Essen holt Kinder ständig aus dem Spiel. Es lohnt sich, feste Snackpausen einzulegen und dann erst wieder zu den Mahlzeiten zu essen.
In Sichtweite bleiben:
Viele Kinder benötigen das Gefühl, dass die Bezugspersonen in ihrem Sichtbereich sind. Es gibt ihnen Sicherheit und erst dann können sie sich fallen lassen und spielen. Das variiert natürlich von Alter und Charakter sehr.
Medien ausschalten:
Inzwischen ist es für uns selbstverständlich, dass unser Handy ein Dauerbegleiter ist. Natürlich ist das Gerät in vielen Situationen sehr hilfreich. Doch die vielen Nachrichten, die alle paar Sekunden durch einen Klingelton auf unser Handy einprasseln, lassen uns keine Wahl. Wir müssen daraufschauen. Wir Erwachsene werden aus jedem Gespräch gerissen und widmen uns sofort neuen Nachrichten. Auch unseren Kindern entgeht diese Ruhelosigkeit nicht. Sie werden hastig und haben immer das Gefühl etwas verpasst zu haben.
Gehe selbst einer Tätigkeit nach:
Wir müssen unseren Haushalt nicht auf Abends verlagern, wenn die Kinder im Bett sind. Wenn wir selbst tätig werden und in Ruhe unserer Arbeit nachgehen, entsteht auch bei Kindern das Gefühl sich einem Spiel widmen zu wollen. Häufig beginnen sie erst uns zu helfen. Ist dies Freude daran erloschen, gehen sie ihrer eigenen Wege uns entwickeln Ideen für sich.
Tage, wo Spielen einfach nicht möglich ist:
Na klar gibt es Tage, wo Kinder einfach nicht spielen oder ständig zanken. Die können wir bei all unseren guten Vorsätzen und Hilfestellungen nicht wegdiskutieren. Die gibt es und da hilft nur selbst anregend zu sein, in dem man vorliest, gemeinsam bastelt, lange Spaziergänge macht und sie auf andere Gedanken bringt.
Wichtig ist nur, all die Zeiten wo spielen möglich ist alles dafür zu tun, dass dies auch stattfinden kann.
Viel Spaß beim Ausprobieren!!
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