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  • AutorenbildMaren

Spielen- der Schlüssel zu erfolgreichem Lernen

Emilia wird von Mama aus dem Kindergarten abgeholt.


„Na, was habt ihr heute schönes gemacht?“

Emilia hüpft ausgelassen an ihrem Arm die Straße entlang und berichtet: "Ich habe den ganzen Tag gespielt.“ Die Mutter ist entsetzt. Immerhin ist Emilia bereits Vorschulkind. „Was?, du hast heute nur gespielt?“ Das ist inzwischen ein Satz den man von Erwachsenen häufiger gegenüber Kindern hören kann.

Eltern möchten ihre Kinder bestens auf die Schule und das leistungsorientierte Leben in unserer Gesellschaft vorbereitet wissen. Spielen kommt ihnen dabei wie Zeitverschwendung vor.


Dabei ist Spielen alles andere als das. Mit einem Blick hinter die Kulissen von Emilias Kindergartentag, erkennt man was sie heute alles beschäftigt hat.


Direkt nach dem Ankommen baut die einen riesigen Turm aus Bauklötzen. Dabei schafft sie es 7 Bausteine mehr als Anton aufeinander zu stapeln. Die beiden haben nämlich nachgezählt und diesmal war Emilia Sieger.


Im Morgenkreis lernen sie 2 neue Lieder und versuchen Instrumente im Takt zur Musik einzusetzen. Nach dem Frühstück wird heute gemeinsam ein Bild aus gepressten Blättern gestaltet. Emilia versucht mit Buchenblättern den Körper eines Pfaus zu gestalten. So lange das Blatt trocknet, spielt sie mit der Erzieherin Memory und anschließend klettert sie im Garten.


Dabei gelingt es ihr heute das erste Mal von der alleine langsam hinunterzurutschen. Das übt sie nämlich schon sehr lange.

Auch nach der Mittagspause ist Emilia aktiv und spielt mit Helena und Pauli in der Gartenküche Familie. Jeder hat eine wichtige Rolle und die beiden sind ganz versunken in ihrer Arbeit.


Was für uns im ersten Augenblick nach Belanglosigkeit und Zeitverschwendung erscheint, ist viel mehr Lernen als wir es uns vorstellen können.

Das Spielen ist dem Menschen angeboren. Kein Lebewesen auf der Erde spielt intensiver als der Mensch. Dabei können wir uns sicher sein, dass die Natur nichts eingerichtet hat, was derart viel Energie verschwendet und dann wertlos wäre. Im Gegenteil. Das Spiel ist für den Menschen essentiell. Nur durch das im Spiel erworbene Wissen und die Fantasie gelang es uns Menschen überhaupt bahnbrechende Erfindungen zu machen.




Manche Eltern würden ihr Kind lieber beim Wissenserwerb beobachten als beim Spielen. Gerade deshalb boomen Frühfördergruppen und Lernprogramme.



Für uns Eltern fühlt es sich gut an dazuzugehören und zu wissen, das unser Kind in einem Bereich bestens von einem ausgebildeten Choach gefördert wird. Wir zeigen, dass uns die Bildung unserer Kinder wichtig ist.

Viele Kinder besuchen zwischen 3 und 4 Kurse in der Woche. Da bleibt nur wenig Zeit, um seinen eigenen Impulsen nachzugehen, die eigentlich in der Entwicklung gerade dran wären. Immer wird die Zeit von einem Erwachsenen geplant und vorgegeben was getan werden soll. Der Raum zur eigenen Entfaltung ist gering. Schon alleine deswegen, weil immer mehrere Kinder unter einen Hut gebracht werden sollen. Damit kann die Entwicklung der eigenen Fähigkeiten auf anderen Gebieten und der Fantasie leicht auf der Srecke bleiben.



Dabei gibt es nichts, was auch nur annähernd so effektiv für den Wissenszuwachs sorgt, wie das kindliche Spiel.


Keine Frage, es gibt inzwischen ein großes Portfolie an gut durchdachten Kursen für Kinder aller Altersstufen. Dennoch sollten Frühförderprogramme mit Bedacht ausgewählt werden und immer in Balance mit genügend Freispielzeit gehalten werden.



Im Spiel legen Kinder Fähigkeiten, die ihren Interessen und der Entwicklungsstufe entsprechen. Sie lernen sich und ihre Grenzen kennen und entwickeln eine reale Selbsteinschätzung. Gerade das ist besonders wichtig, um erfolgreich lernen zu können.

Auch im Vorschuljahr dürfen wir entspannt und zufrieden zusehen, mit wie viel Kreativität unsere Kinder die Welt erkunden. Je intensiver Kinder spielen, desto besser bereiten sie sich auf die Schulzeit vor.

Daher können wir auch mit einem zufriedenen Lächeln den Nachhauseweg vom Kindergarten mit unserem Kind antreten und uns von Herzen freuen, dass es die Zeit im Kindergarten so intensiv zum Spielen und damit zur Schulvorbereitung genutzt hat.


Genügend Zeit zum vertieften Spielen ist der Schlüssel zum Erfolg.



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