Warum Klarheit die Erziehung erleichtert
Wenn mich mein Sohn eines gelehrt hat, dann dass ich in dem was ich von ihm will absolut klar sein muss. Warum sollte man abends im eigenen Bettchen vielleicht auch noch mit einem Schnuller einschlafen wo man doch eng an die Mama geschmiegt mit ein bisschen Milch einschlafen kann? Während dies bei meiner Tochter zum Teil gar kein Thema war, musste ich mir diese Dinge bei Kind Nummer zwei hart erarbeiten. Manchmal habe ich mehrere Stunden damit zugebracht, ihn mit leichtem Summen, hin und her tragen oder kuscheln zum einschlafen zu bewegen. Schritt für Schritt lernte er dann, dass er auch in seinem Bettchen schlafen kann. Von mir verlangte das absolute Klarheit. Wenn ich nur darüber nachdachte, ob es vielleicht doch besser wäre, ihm die Brust zu geben oder ihn neben mir einzukuscheln, dauerte es meist doppelt so lange oder ich konnte am nächsten Tag komplett von vorn anfangen. Warum ist das so?
Klarheit gibt Halt und Geborgenheit
Unsere Kinder brauchen uns als Vorbild und als Erwachsener mit Lebenserfahrung der weis was für sie gut ist. Das gibt ihnen Sicherheit und Geborgenheit. Sind wir unsicher und verändern ständig das was wir wollen, werden sie auch unsicher und sind damit überfordert. Geben wir ihnen einen Rahmen, dann müssen sie nicht ihre Energie dafür aufbringen Dinge zu entscheiden, die sie noch gar nicht entscheiden können. Sie können Kind sein und sich ihrem Wachsen und Reifen widmen.
Die Zauberformel „Ich möchte, dass du...“ wirkt Wunder
Je klarer wir also sind in dem was wir von unseren Kindern wollen, desto leichter wird auch die Erziehung. Eine wahre Zauberformel ist dabei „Ich möchte, dass du z.B dich nun hinlegst und schläfst“ Tatsächlich führte das schon bei meinem Sohn dazu, dass er plötzlich aufhörte zu schreien, sich hinlegte und es nur noch kurze Zeit dauerte bis er einschlief. Mit dieser Äußerung wissen wir genau, was wir von unserem Kind wollen. Wir sagen nicht „Vielleicht könntest du jetzt“ „Es wäre nett, wenn du dich vielleicht hinlegen könntest“ usw. Nein es ist eine kurze Aussage, die das kleine Gehirn gut verarbeiten kann und sie hat eine „Ich- Botschaft“ und mit genau dem was wir wollen. Für beide Seiten herrscht dadurch Klarheit und erleichtert die Situation ungemein.
Eine To do Liste hilft Ziele zu erreichen
Manche Ziele schieben wir vor uns hin, wie zum Beispiel das Abstillen, alleine einschlafen usw. Wir wissen, dass es Zeit und Ausdauer kosten wird, bis es erreicht ist und wir warten auf den perfekten Moment damit zu beginnen. Bei mir ist der Auslöser meist, dass ich von der Situation so genervt bin, dass ich etwas verändern möchte. In genau so einem Moment kam mir die Idee einer To do Liste. Wenn wir im Leben überall To do Listen haben und die mir tatsächlich helfen meine Aufgaben zu strukturieren und zu schaffen, warum dann nicht auch bei der Erziehung? Also habe ich mir Zettel und Stift genommen und alle Ziele, die mir in der nächsten Zeit wichtig sind, notiert. Und tatsächlich hilft sie mir. Jetzt überlege ich, mit welchem Ziel ich zuerst beginne und plane genau wie ich das machen möchte.
Stück für Stück nehme ich mir eine Aufgabe vor und es macht mich umso mehr stolz, wenn ich vor mir sehe, dass wir wieder ein Schrittchen weiter sind.
Comments