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Nachvollziehbare Ankündigungen und Tagesstrukturen

Wir Erwachsenen haben meist einen Plan im Kopf, der uns eine sinnvolle Einteilung des Tages bietet und ein Hilfsmittel ist, um unsere Aufgaben in einer guten Zeit zu erledigen. Kaum einem Menschen gelingt es jeden Tag nur von einer Minute zur anderen zu überlegen, was er als nächstes tun sollte. Ohne ein gewisses Maß an Vordenken würden wir irgendwann in Stress geraten, weil wir den Weitblick verlieren und uns auf nichts festes einstellen können.



Wie geht es eigentlich unseren Kindern damit? Ist es sinnvoll, sie in den Tag hineinleben zu lassen, ohne ihnen eine grobe Tagesstruktur zu geben und sie mit jedem unserer neuen Termine zu überraschen?

Genauso sehr, wie es uns Erwachsenen stressen würde, wenn jeder neue Tag unvorhersehbar ist und wir den Launen und Terminen anderer ausgesetzt sind, so ergeht es auch unseren Kindern. Es ist anstrengend nicht zu wissen, was einen heute erwartet. Keiner gibt eine klare Ansage oder bereitet einen auf ein neues Ereignis vor. Immer muss man funktionieren und sich von jetzt auf gleich auf etwas Neues einlassen. Viele Kinder reagieren gereizt oder resignieren und lassen sich gar nicht mehr auf ein vertieftes Spiel ein, da nie klar ist, was als nächstes passieren wird.


Gerade weil wir Menschen eine gewisse Struktur im Alltag benötigen, um entspannt und zufrieden durch den Tag zu gehen, überrascht es mich manchmal umso mehr, wie wenig wir Erwachsenen uns einmal darüber Gedanken machen, wie es unserem Kind mit spontanen Ausflügen. Einkaufstouren oder anderen Terminen geht, die weder angekündigt noch zeitlich geplant sind. Selbst in einigen Kindergärten gibt es keine klaren Ansagen und das Gefühl "Ich nehme dich an die Hand. Du kannst dich darauf einstellen, was als nächstes passiert." Ständig gibt es neue Aktionen und Routinen werden ohne eine Erklärung weggelassen, um schnell zu einen gemeinsamen Termin zu kommen. Kinder müssen in solchen Situationen funktionieren. Doch gerade für Kinder in der Kitaeingewöhnung ist dies ein heikles Pflaster. Nichts gibt ihnen ein gewisses Maß an Geborgenheit oder Halt, um sich an die neue Situation zu gewöhnen und erst einmal all das Neue und Ungewohnte wahrzunehmen und zu verarbeiten. Es raubt den Kindern auch eine Menge Lebenskraft, die sie in dem jungen Alter noch nicht in Hülle und Fülle zur Verfügung haben.


Daher ist es so wichtig jeden Tag ein gewisses Maß an Routine und klaren Strukturen einzubauen. Verlässlichkeiten, die immer wieder kehren, an denen es möglich ist, sich entlang zu hangeln. Dazu braucht es aber auch klare Ansagen, was als nächstes passieren wird. Manchmal gelingt es Ausflüge oder Termine schon am Morgen in Ruhe anzusprechen und das Kind damit vorzubereiten. Genauso gut sind Morgen- und Abendrituale, die selbst an Wochenenden bei einem Besuch bei Freunden eingehalten werden können.

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