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AutorenbildMaren

Regeneration- Auszeiten nach Kita und Schule schaffen

Seit einiger Zeit ist unser Alltag von vielen Terminen und Schnelligkeit dominiert. Häufig beginnt der Morgen schon sehr durchgetaktet und die Kinder hetzen gemeinsam mit uns vom Aufstehen, Anziehen, Frühstück in ihre jeweilige Tageseinrichtung oder auf Arbeit. Auch in der Kita und Schule wird den Kindern in ständiger Auseinandersetzung mit Mitstreitern einiges abverlangt. Schon lange ist ein Großteil unseres Nachwuchses bis mindestens 16 Uhr außer Haus und wird im Anschluss daran noch zu verschiedenen Kursen oder Freundschaftstreffen gebracht.


Manchmal versetzt es mich in absolutes Erstaunen, dass Kinder dieses Pensum überhaupt durchhalten. Denn wenn ich alleine an meinen Arbeitsalltag denke, sehne ich mich spätestens 16 Uhr nach einer Pause. Manchmal ist mir schon das Radio zu viel und ich lausche auf der Autofahrt nach Hause einfach nur der Stille und lasse meine rasenden Gedanken zur Ruhe kommen. Was habe ich heute alles erlebt? In mir sind so viele Ereignisse, Dinge die noch geordnet werden müssen und an die ich bei meinen Vorbereitungen für den nächsten Tag denken muss, dass ich gerade nicht mehr in der Lage bin mich neuen Herausforderungen zu stellen. Ganz bewusst nehme ich mir eine Pause und setze mich nicht direkt wieder an den Schreibtisch, sondern gehe zum Beispiel mit den Kindern in den Wald oder setze mich zu ihnen an den Sandkasten.



Wir Erwachsenen kennen alle die Momente, in denen unser Akku leer ist und wir wissen was wir benötigen, um ihn wieder aufzuladen. Bei vielen Kindern jedoch gibt es kaum eine Pause. Selbst nach einem langen Tag in der Kita oder Schule / Hort beenden Sportkurse, Musikschule oder Verabredungen mit Freunden den Tag. Zwischen den einzelnen Gegebenheiten gibt es kaum Ruhepausen.



Wenn man einmal am späten Nachmittag auf einem Spielplatz in Ruhe durch die Menge schaut, kann man sie entdecken. Die Kinder, deren Akku einfach aufgebraucht ist. Sie können sich nicht mehr darauf einlassen, ihr Spielzeug zu teilen, liebevoll die Rutsche zu räumen oder mit anderen Kindern vertieft zu spielen. Sie nörgeln, werden aggressiv oder sind einfach nur laut. Manche ziehen sich in eine Ecke zurück und suchen bewusst nach einer Ruheinsel. Immer wieder stehen sie wortlos auf und gehen, wenn ein anderes Kind diese Ruhe stört.


Nun liegt es an uns, diese Signale unserer Kinder wahrzunehmen, ihnen ebenfalls Ruheoasen vom Alltag zu geben und ihnen Zeit zu lassen den Tag zu verarbeiten.

Es ist wichtig sich den Alltag der Kinder einmal in seiner ganzen Tragweite vorzustellen. Wenn viele Eltern immer wieder sagen: Die Kinder spielen ja den ganzen Tag nur. Kann ich dem nicht ganz zustimmen. Schon die Kleinsten setzen sich den ganzen Tag mit anderen Kindern auseinander. Es gibt Streitigkeiten, Aufgaben und Herausforderungen mit denen sie lernen müssen umzugehen. Im Grunde gehen sie, ähnlich wie wir, ihrer Arbeit nach. Und genau wie Erwachsene brauchen Kinder Zeiten, in denen sie für sich sein können, ihrem Rhythmus, ihren Interessen folgen können und niemand etwas von ihnen abverlangt.

Manchmal hilft an dieser Stelle das altbewährte Motto: Weniger ist mehr. Je mehr Zeit zur Regeneration zur Verfügung steht, umso mehr Energie steht für die Herausforderungen und Lernprozesse zur Verfügung. Je länger eine Ruhepause am Nachmittag sein darf, desto entspannter werden die Abende und Nächte, denn es gibt bereits Zeiten, in denen unsere Kinder die Möglichkeit haben den Alltag etwas zu verdauen. Auch wir als Eltern bekommen so die Möglichkeit wieder die Gefühlswelten und Alltagssorgen unserer Kinder wahrzunehmen und uns in sie hineinzufühlen. Wir sind die wichtigsten Bezugspersonen und keiner kennt unsere Kinder so gut, wie wir selbst. Deshalb müssen wir immer dafür sorgen, dass wir genügend Ruhemomente für unsere Kinder zur Verfügung stellen.

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